Ließen wir uns bis vor Kurzem eine ganze Woche für die Erarbeitung eines neuen Buchstaben Zeit, so hetzten wir fast um am Donnerstag zum Sp - sp zu gelangen. Nicht unbegründet, war doch für diesen Tag das große Spagettiessen angesetzt.
Am Frühlingsfest bot sich Frau Prager an mit den Kindern Nudeln zu erzeugen. Ich war anfänglich sehr skeptisch, weiß ich doch noch aus eigener Erfährung, dass sechs Kinderhände plötzlich wie zwanzig erscheinen können, wenn sie hurtig in das Arbeitsgeschehen eingreifen. Frau Prager ließ sich durch meine Bedenken nicht beirren und kam am Donnerstag um 9 Uhr mit schweren Körben und Taschen, randvoll mit Utensilien für die Nudel- und Sugoherstellung. Vier Tische wurden aneinandergereiht und an den Enden Nudelmaschinen motiert. Eine davon stellte dankenswerterweise Frau Stieber zur Verfügung. Viele Kinder und auch wir Lehrer waren auf die Handhabung dieser Apparate sehr neugierig. Zuvor wurden die Zutaten für den Nudelteig und das Sugo gezeigt und benannt, darunter war auch Tinte der Sepie. Fertigen Teig brachte Frau Prager mit, die Kinder konnten selbst auch Teig herstellen. Da gab es schon das erste Gedränge. Die Nudelmaschinen durften alle nach einander bedienen, auch ich. Während das Sugo, aus fein geschnittenen Zwiebeln, Sellerie, Karotten und Kräutern bestehend, köchelte, mussten die hauchdünnen Spagetti vorsichtig über unseren Garderobenständer zum Trocknen aufgelegt werden. Da war uns Frau Feichter eine große Hilfe. Die Zeit rannte nur so dahin, wir mussten eiligst mit dem Nudelkochen beginnen. Endlich war es so weit, das große Spagettiessen konnte beginnen. Fast alle Kinder kosteten und waren begeistert vom Resultat ihrer Kochkünste.
Der lieben Brigitte Prager danken wir aufrichtig, du hast dir wirklich viel angetan!