Als wir den Kindern mitteilten, dass sie eine Woche ohne Spielzeug auskommen müssen, ging ein raunen durch die Gruppe! Was sollten sie nur den ganzen Nachmittag tun, wenn sie keine Spielsachen hätten?
Um es ihnen leichter zu machen, erstellten wir zusammen eine Liste mit den Dingen, die sie in dieser Woche verwenden dürfen und gaben ihnen ein paar Tipps für gemeinsame Spiele. Auch ihre Eltern und Großeltern sollten sie fragen, was diese so in ihrer Kindheit gespielt haben.
Sofort wurde die Krativität der Kinder angeregt und es sprudelten die Ideen nur so aus ihnen heraus! Wir hielten die Vorschläge schriftlich fest, damit sie, falls sie dann wirklich keine Idee hatten, auch mal nachsehen konnten.
Ihnen wurde dadurch bewusst, dass sie schon sehr viel ohne "Material" machten und das gar nicht wirklich bräuchten.
Am Donnerstag und Freitag der Vorwoche räumten wir gemeinsam das Spielzeug weg oder deckten es teilweise mit Decken ab, nach dem Motto "Aus den Augen, aus dem Sinn!"
Die kommende Woche wurde mit Spannung erwartet, denn keiner wusste was passieren würde!
Einige schnappten sich ein Blatt Papier und Stifte und fingen an Bilder zu zeichnen. Der Großteil der Buben übte sich im Flieger falten und veranstalteten damit ein "Fliegerweitschießen" am Gang. Andere wiederum saßen vor einer Kiste, worin sich allerhand gesammelter "Müll" befand und fingen an zu basteln.
Es waren auch welche dabei, die meinten es sei ihnen langweilig. Doch indem sie, wie sie selber sagten: "wer am längsten am Bauch auf dem Sofa liegen kann", spielten sie im Unterbewusstsein ja doch etwas :))
Auch die restliche Woche wurden gemeinsame Spiele gespielt,(Patschensalat, Reise nach Jerusalem, stille Post, Rollenspiele )getratscht, vorgelesen, gezeichnet, Spiele erfunden, geturnt,.......
Unsere Kollegin Jasmin brachte ihre Geige mit und spielte uns darauf vor. Auch Julia gab uns auf ihrem Keyboard eine Kostprobe ihres Könnens. Dann durften die Kinder selbst ausprobieren, ein paar Töne auf der Geige zu streichen, was ihnen sichtlich Spass bereitete.
Natürlich wollten wir von ihnen nach ein paar Tagen wissen, wie es ihnen so gefiele ohne Spielzeug und wir staunten nicht schlecht, denn die anfängliche Skepsis schlug fast schon in Begeisterung um. Sie fanden es toll, dass sie jetzt viel mehr miteinander spielten und waren stolz darauf, dass sie auch ihre eigenen Ideen umsetzen konnten.